Gutes Personal ist rar – in Zeiten des Fachkräftemangels müssen Unternehmen bei der Personalbeschaffung kreativ werden. Doch rund 65 Prozent der Arbeitgebenden fällt es schwer, neue und ausreichend qualifizierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu finden.
Gutes Personal ist rar – in Zeiten des Fachkräftemangels müssen Unternehmen bei der Personalbeschaffung kreativ werden. Doch rund 65 Prozent der Arbeitgebenden fällt es schwer, neue und ausreichend qualifizierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu finden, das geht aus einer Studie hervor, die das HR-Software-Unternehmen Personio Ende 2018 gemeinsam mit dem Bundesverband Bitkom durchgeführt hat. Besonders ausschlaggebend für eine erfolgreiche Personalgewinnung ist es, intelligente Recruiting-Strategien zu entwickeln und dabei moderne Möglichkeiten auszuschöpfen, um sich von klassischen Stellenanzeigen abzuheben. Voraussetzung dafür ist die Erkenntnis, dass sich der Arbeitsgebermarkt in einen Arbeitnehmermarkt gewandelt hat und es das traditionelle Machtverhältnis zwischen Bewerbenden und Arbeitgebenden so nicht mehr gibt. Das heißt, künftig sind es die Unternehmen, die sich um ihr Personal zu bewerben haben, nicht umgekehrt. Statt Stellen auszuschreiben und dann einfach abzuwarten ist Active Sourcing gefragt, also eine proaktive und gezielte Ansprache potenzieller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. In Zeiten der Digitalisierung bieten sich hier enorme Möglichkeiten, die allerdings auch entsprechendes Handwerkszeug erfordern: Im Personalwesen ist derzeit ein Mix aus Wissen über Informationstechnik, Online-Marketing, Networking sowie ausgeprägte Kommunikationsfähigkeit auf diversen Social-Media-Kanälen gefragt. Genau wie ein Bewerber, der sich um eine Stelle bemüht und dabei seine Qualitäten und Vorzüge präsentiert, muss sich auch ein Unternehmen darüber im Klaren sein, was es im Kern ausmacht, welche Alleinstellungsmerkmale es zu bieten hat und warum es für qualifizierte Anwärterinnen und Anwärter attraktiv sein kann. Der Aufbau einer unverwechselbaren Arbeitgebermarke (Employer Brand) ist enorm wichtig für erfolgreiches Recruiting, genauso wie eine glasklare Außendarstellung des Unternehmens. Doch über welche Wege der Personalbeschaffung wird derzeit gesprochen und welche neuesten Entwicklungen gibt es? Die folgenden sechs Punkte fassen die aktuellen Recruiting-Trends zusammen und erklären, warum sie erfolgreich sind:
Trend 1: Recruitment Marketing
Recruitment Marketing sorgt dafür, dass ein Unternehmen frühzeitig potenzielle Kandidatinnen und Kandidaten identifizieren und an das eigene Unternehmen binden kann. Dabei dienen drei Fragen als Ausgangspunkt zur Entwicklung einer umfassenden Strategie:
Wie macht ein Unternehmen geeignete Kandidatinnen auf sich aufmerksam?
Wie überzeugt es diese von sich als attraktiver Arbeitgeber?
Wie baut es eine persönliche Beziehung zu den Bewerberinnen und Bewerbern auf, unabhängig von einer aktuell zu besetzenden Stelle?
Mittels Recruitment Marketing können sich Unternehmen aktiv als Arbeitgeber anbieten, Karrieremöglichkeiten aufzeigen und den direkten Austausch mit potenziellen Kandidatinnen und Kandidaten suchen. Möglich wird das über die eigenen Karriereseiten, spezielle Landingpages, ein Unternehmensblog, Testimonials, Social Media oder Businessnetzwerke. Jeder Kanal und jede Plattform sollen durch hochwertigen Content überzeugen.Moderne Tools und Softwarelösungen können dabei unterstützen, die richtige Bewerbergruppe zu erreichen und einen Bewerberstamm anzulegen.
Trend 2: Inbound Recruiting
Der Trend des Inbound Recruitings wendet die Techniken des so genannten Inbound Marketings auf die Bewerber-Zielgruppe des Unternehmens an. Bei dieser Strategie gilt es, die Phasen der Candidate Journey (Weg der Bewerber) zu durchlaufen und für sie zu optimieren. Potentielle Kandidatinnen und Kandidaten werden mit einem „Honigtopf“ in Form von relevanten Inhalten angelockt, die sie beispielsweise während der Jobsuche über eine Suchmaschine finden können. Dabei sollen ihnen auch Fragen beantwortet werden, die sie persönlich weiterbringen. Zum Beispiel: Entsprechen die Unternehmenswerte meinen eigenen Überzeugungen? Kann ich mich dort mit meiner Persönlichkeit einbringen? Werde ich mich weiterentwickeln können? Wie steht es mit der Work-Life-Balance? Instrumente des Inbound Recruitings sind u.a. Karriereseiten, Blogs, Suchmaschinenoptimierungen, Social Media-Kommunikation, Call-to-Actions, Talentepools, Eventeinladungen oder Live-Chats.
Trend 3: Candidate Experience
Beim Candidate Experience wird auf die Gefühle, Verhaltensweisen und Standpunkte eingegangen, die die Kandidatinnen und Kandidaten von der Jobsuche über das Auswahlverfahren bis zur Einstellung erleben. Das Konzept leitet sich aus dem Customer Experience-Management ab, bei dem das Bild des Kunden vom Unternehmen im Mittelpunkt steht. Es lässt sich dabei von direkt erlebter Arbeitgebermarke sprechen. Jeder Kontaktpunkt („Touchpoint“) zwischen Bewerbenden und Unternehmen zählt – angefangen bei der Stellenausschreibung bis hin zur klassischen Kommunikation im Interview.Ist die Candidate Experience positiv, steigt die Chance, dass geeignete Bewerberinnen und Bewerber das Stellenangebot annehmen und sich im Falle einer Absage später erneut bewerben oder das Unternehmen als Arbeitgeber weiterempfehlen. Eine negative Candidate Experience kann hingegen erhebliche Einbußen in der Rekrutierung mit sich bringen, so dass sich der Bewerbende unter Umständen für die Konkurrenz entscheidet.
Trend 4: Recruiting-Chatbots
Recruiting-Chatbots können den Bewerbungsprozess interaktiver gestalten. Die künstlichen Helfer erfüllen den Wunsch nach einer direkten und schnellen Kommunikation, die dem Recruiter Zeit erspart. Das System der Recruiting-Chatbots sieht so aus:
Ein Chatbot fragt den Bewerber vorab nach wichtigen Eckdaten wie Name, Telefonnummer, E-Mail-Adresse, Berufserfahrung, frühere Arbeitgeber, Gehaltswünsche und frühester Eintrittstermin.
Das System gibt diese Fakten in strukturierter Form an den Recruiter weiter.
Der Personaler entscheidet, welche Kandidaten er kontaktiert.
Die Recruiter-Chatbots machen den Bewerbungsprozess effizienter, weil der Recruiter nicht zahlreiche Lebensläufe von Kandidaten durchsehen muss, die von vornherein nicht in Frage kommen.
Trend 5: SEO Recruiting
Die Suchmaschinenoptimierung (SEO) ist für jedes Unternehmen mit einer Online-Präsenz wichtig, um im Internet überhaupt gefunden zu werden. Aus Unternehmenssicht ist SEO Recruiting eine passive Form der Bewerbersuche, kann jedoch ein Schlüsselelement sein: Die Inhalte der Unternehmens-Website sind dabei so erstellt und strukturiert, dass sie für Suchmaschinen leichter zu durchsuchen sind, was dazu beiträgt, dass die Inhalte in den Suchmaschinenergebnissen einen höheren Rang einnehmen. Im besten Fall ist die Firmenseite eines der ersten Ergebnisse, die Internetnutzer bei ihrer Suche nach einer neuen Anstellung finden. Da Suchmaschinen freie Kanäle sind, ist SEO eine relativ kostengünstige Möglichkeit, die Reichweite zu erhöhen.
Trend 6: Social Recruiting
Soziale Netzwerke wie Xing, Instagram, LinkedIn, Twitter und Facebook bieten Unternehmen viele Möglichkeiten der Rekrutierung. Die Social-Media-Accounts sind zum einen geeignete Plattformen, um aktuelle Stellenanzeigen zu veröffentlichen, zum anderen können Unternehmen auch mit möglichen Kandidatinnen und Kandidaten direkt in Kontakt treten und sie dazu bewegen, sich für eine offene Stelle zu bewerben. Außerdem geben Firmen über ihre Social-Media-Accounts wertvolle Einblicke in den Arbeitsalltag und können sich von einer attraktiven Seite zeigen.
In eigener Sache:Die apm³-GmbH bietet Dienstleistungen im Bereich Recruiting an und findet das passende Personal für Ihr Unternehmen. Hier erfahren Sie mehr:https://apm3.de/recruiting/