Gute Führung fällt nicht vom Himmel – sie wird gelernt: Warum Weiterbildung im kommunalen Betrieb über den Erfolg von morgen entscheidet

Am Anfang war das Chaos. Drei Teams, ein Ziel – und keine klare Linie. In einem kommunalen Entsorgungsbetrieb mit rund 80 Mitarbeitenden war über Monate hinweg Sand im Getriebe: Projektaufträge blieben liegen, Rückmeldungen an Bürgerinnen und Bürger verzögerten sich, und bei der Einsatzplanung kam es immer wieder zu Missverständnissen. Zuständigkeiten waren unklar, mehrere Abteilungen arbeiteten aneinander vorbei, wichtige Informationen versickerten zwischen den Hierarchieebenen. Die Folge: Die Krankmeldungen stiegen deutlich an, vor allem im Bereich der operativen Steuerung. Als eine neue Teamleiterin ihre Stelle antrat, fiel ihr schnell auf: Die fachliche Expertise im Haus war vorhanden – doch es fehlte an klarer Kommunikation, an verbindlichen Absprachen, an Haltung. Kurz: Es fehlte an Führung.
Wenn Führung zur Herausforderung wird
Führungskräfte in kommunalen Betrieben stehen heute unter enormem Erwartungsdruck. Die Digitalisierung fordert neue Denkweisen, der demografische Wandel bringt eine völlig andere Mitarbeitenden Struktur mit sich, gleichzeitig werden Themen wie Klimaschutz, Bürgerbeteiligung und soziale Verantwortung immer komplexer. All das verlangt nach Führungskräften, die mehr können als nur verwalten. Gefragt sind heute Menschen, die Orientierung geben, motivieren, zuhören und gestalten können.
Die Realität sieht oft anders aus: Laut einer Studie aus dem Jahr 2023 beklagen 43 % der Personalverantwortlichen, dass in ihren Organisationen zu wenig Zeit in Weiterbildung investiert wird. Fast ein Drittel der Führungskräfte gibt an, dass ihre Qualifizierungsmaßnahmen nicht systematisch mit den Unternehmenszielen verknüpft sind – und nur rund 28 % sagen, dass es in ihrer Einrichtung eine klare Strategie für Lernen und Entwicklung gibt (STAUFEN, 2023).
Weiterbildung wird zur Überlebensfrage
Was bedeutet das für den kommunalen Betrieb? In einer Branche, die stark auf Kontinuität und Verlässlichkeit angewiesen ist, treffen die Herausforderungen der Zeit mit voller Wucht: Fachkräftemangel, steigende Erwartungen der Bevölkerung, technologischer Wandel. Und gleichzeitig: Führungskräfte, die auf ihre Rolle oft nur unzureichend vorbereitet sind.
Dabei wäre die Lösung greifbar: Weiterbildung.
Besonders auffällig ist: Die Weiterbildungsquote sinkt mit steigendem Alter. Während sich 4,5 % der 25- bis 44-Jährigen weiterbilden, sind es bei den 55- bis 64-Jährigen nur noch 3,3 % (Destatis, 2023). In einer Arbeitswelt, in der Wissen sich stetig verändert, ist das problematisch – vor allem, weil viele dieser älteren Mitarbeitenden gerade in Führungspositionen sitzen.
Warum Führungskompetenz erlernbar ist – und erlernt werden muss
Führung ist kein Naturtalent. Und sie kommt auch nicht automatisch mit dem Titel. Wer führt, muss lernen, mit Spannungsfeldern umzugehen: Nähe und Distanz, Klarheit und Empathie, Struktur und Flexibilität. Führungskräfte müssen nicht alles wissen – aber sie müssen wissen, wie sie Menschen zusammenbringen, wie sie Potenziale erkennen und fördern, wie sie auch in stürmischen Zeiten Orientierung geben.
Dafür braucht es Raum. Und methodisches Handwerkszeug.
Viele Führungskräfte haben nie gelernt, Feedback richtig zu geben. Oder schwierige Gespräche zu führen. Oder ihre eigene Wirkung zu reflektieren. Sie rutschen in ihre Rolle – oft über fachliche Kompetenz – und stehen dann ohne Rüstzeug inmitten komplexer Dynamiken.
Führungskräfte nicht nur Weiterbildung anbieten, sondern sie selbst leben müssen:
Sie sollen nicht nur delegieren, sondern Mentoren sein. Lernbegleiter. Vorbilder. Doch genau daran hapert es oft. Studien zeigen das 59 % der Führungskräfte regelmäßig auf das Thema Learning & Development aufmerksam gemacht werden– aber weniger als ein Drittel der Mitarbeitenden erlebt das genauso. Weiterbildung wird also nach wie vor eher als Führungsinstrument für andere verstanden – und nicht als eigene Entwicklungsaufgabe (STAUFEN, 2023).
Der öffentliche Sektor im Spagat
Die Situation ist besonders brisant im kommunalen Bereich. Denn hier sind die Herausforderungen oft besonders vielschichtig – und die Spielräume für Maßnahmen begrenzt. Einerseits stehen Verwaltungen, städtische Betriebe oder kommunale Unternehmen unter großem Leistungsdruck. Andererseits arbeiten dort Menschen, die häufig aus einer Kultur der Stabilität und Regelkonformität kommen. Innovationsimpulse, Change-Prozesse, agile Methoden – das alles trifft hier auf ein Umfeld, das oft noch stark hierarchisch geprägt ist.
Gleichzeitig zeigt sich: Der Bedarf ist enorm. Über 60 % der Beschäftigten im öffentlichen Dienst sind Frauen. Doch nur 46 % von ihnen sind in Führungspositionen (Destatis, 2023). Es fehlt nicht an Qualifikation, sondern an Förderung. Gerade hier könnten gezielte Weiterbildungsprogramme ein enormer Hebel sein, um Diversität, Innovationskraft und Zukunftsfähigkeit zu stärken.
Weiterbildung als Bindungsfaktor – und als Karrierebooster
In Zeiten von Fachkräftemangel ist Mitarbeiterbindung ein zentrales Thema. Weiterbildung spielt dabei eine Schlüsselrolle. Rund 73 % der befragten Personalverantwortlichen sagen: Ohne gezielte Qualifizierung verlieren wir Talente – oder gewinnen sie gar nicht erst (STAUFEN, 2023).
Dabei zeigen aktuelle Studien: Weiterbildung wirkt doppelt. Sie stärkt sowohl die Arbeitgeberattraktivität als auch die individuelle Handlungsfähigkeit. Mitarbeitende, die sich weiterbilden, übernehmen mehr Verantwortung, bringen neue Perspektiven ein – und sichern damit auch die Zukunftsfähigkeit ihrer Organisation.
Besonders spannend: Rund ein Drittel der Befragten nutzt Weiterbildung, um für den externen Arbeitsmarkt attraktiv zu bleiben. Das zeigt: Wer sich weiterbildet, tut das oft auch, um unabhängiger zu werden. Weiterbildung ist also nicht nur ein Geschenk an die Organisation – sondern auch ein Akt der Selbstermächtigung.
Wenn Theorie auf Praxis trifft – und Wirkung entfaltet
All diese Entwicklungen machen deutlich: Weiterbildung ist kein Selbstzweck. Sie muss anwendbar sein. Sie muss einen Unterschied machen – im Alltag, im Miteinander, in der Art zu führen.
Genau hier setzt der Lehrgang „Führungskraft Kommunalbetrieb“ der Akademie Dr. Obladen an. Er ist mehr als ein Fortbildungsprogramm. Er ist ein Entwicklungspfad. Ein Raum zum Reflektieren, zum Austauschen – und zum Üben.
In vier Modulen à drei Tage, ergänzt durch gezielte Transferaufgaben, bekommen die Teilnehmenden nicht nur Tools, sondern Haltung vermittelt. Themen wie Selbst- und Zeitmanagement, Mitarbeitermotivation, Führungsstile und -modelle, Kommunikation in Konflikten oder wertorientierte Führung werden nicht nur besprochen, sondern erlebt – durch Fallbeispiele, Rollenspiele, Coachings und gemeinsames Nachdenken.
Die Module bauen aufeinander auf – inhaltlich und persönlich. Denn wer führt, muss sich selbst kennen, um andere führen zu können.
Stimmen, die zählen
Was der Lehrgang bewirken kann, zeigen die Rückmeldungen früherer Teilnehmerinnen und Teilnehmer:
„Für mich war der Lehrgang sehr hilfreich. Bekannte Themen wurden vertieft, neue Aspekte wie Feedback oder Selbst- und Fremdwahrnehmung brachten echte Aha-Momente. Ich bin sicher, dass der Kurs mein Führungsverhalten nachhaltig prägen wird.“
– Stephan Grenzius, Energie und Wasser Potsdam GmbH
„Ich habe gelernt, wie wichtig echte Kommunikation ist – und wie man auch mit schwierigen Mitarbeitenden Lösungen findet. Der Austausch mit anderen Führungskräften war Gold wert.“
– Johannes Balk, Coburger Entsorgungs- und Baubetrieb
„Der modulare Aufbau hat es mir ermöglicht, das Gelernte direkt im Alltag auszuprobieren. Besonders hilfreich war der Input zu Zeitmanagement und strategischer Planung.“
– Andreas Jung, Entsorgungsbetrieb Stadt Dorsten
Diese Erfahrungen zeigen: Gute Führung kann man lernen – wenn das Umfeld stimmt.
Führung ist eine Reise. Und sie beginnt dort, wo jemand bereit ist, Verantwortung für das eigene Handeln zu übernehmen – nicht nur fachlich, sondern menschlich. Der Lehrgang „Führungskraft Kommunalbetrieb“ ist ein Ort, an dem diese Reise beginnen kann. Oder weitergeht.
Für alle, die nicht nur Aufgaben delegieren, sondern Menschen entwickeln wollen. Für alle, die Veränderung nicht fürchten, sondern gestalten wollen. Für alle, die verstanden haben: Gute Führung fällt nicht vom Himmel. Sie wird gelernt.
Weitere Informationen und Anmeldung:
Der nächste Lehrgang „Führungskraft Kommunalbetrieb“ startet am 09. Juli 2025 und findet in vier Modulen in Berlin statt.
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